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Richard Heller

Richard Heller

Richard Heller, geboren in Wien, studierte an der dortigen Musikhochschule (unter anderem Komposition bei Erich Urbanner und Dirigieren bei Otmar Suitner), sowie Mathematik und abstrakte Logik an der Universität. Ab 1979 bis zum Ruhestand 2019 war er in Augsburg Dozent für Musiktheorie (Konservatorium bzw. Hochschule für Musik, dann Leopold-Mozart-Zentrum der Universität).

Seine Werke  wurden weltweit und von renommierten Interpreten aufgeführt (darunter Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, Rundfunk-Symphonieorchester Ljubljana [Slowenien], Orquesta Sinfonica Provincial de Santa Fe [Argentinien], Tonkünstlerorchester Niederösterreich, Augsburger Philharmoniker, Symphonieorchester Pazardhik [Bulgarien], Garde Republicaine (Paris), Wiener Staatsopernchor, Gewandhausquartett Leipzig, Itturiaga-Quartett, Rostocker Nonett, Wiener Kammermusiker, ART Ensemble NRW, Ensemble Kontrapunkte (Wien), ORF-Sinfonietta, der Flötist Helmut W. Erdmann, das Klavierduo Köhn-Matthies, der Cellist Maximilian Hornung etc.) sowie für Tonträger und bei Rundfunkanstalten im In- und Ausland aufgenommen. Viele Werke entstanden im Auftrag diverser Solisten und Ensembles. Er war auch auf vielen Festivals vertreten wie z. B. dem World Cello Congress III, Baltimore [USA] (2000), Musica Danubiana, Ljubljana [Slowenien] (2000, 2001, 2003), Coups de Vents, Le Havre [Frankreich] (1994), Kunstfest Weimar (1991), Musikalischer Sommer in Wien / Wiener Musiksommer (1980, 1985), Musikfest Salzburg 2002 (zum 80-jährigen Jubiläum der IGNM), World Music Days der ISCM/IGNM (Intern. Gesellschaft f. Neue Musik) 2003, Slowenien, etc.

Zahlreiche nationale und internationale Preise und Auszeichnungen würdigen sein Schaffen; dazu zählen die Förderpreise der Städte Wien und Augsburg sowie des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst, der 2. Preis beim „3. Concurso Internacional de Composición ‚Ciudad Ibagué’“, Kolumbien, 1984 (für „Elegie“ für gemischten Chor), der 1. Preis beim Internationalen Kompositionswettbewerb „Eisteddfod 1989“, Roodepoort, Südafrika (für „Novelette“ für Klaviertrio), und der einzige Preis beim Kompositionswettbewerb des  „World Cello Congress III“ in Baltimore, USA, 2000 (für „Cellophonie“ für 8 Violoncelli), sowie der Sonderpreis der Stadt Pazardhik beim Prof.-Ivan-Spassov-Wettbewerb, Plovdiv, Bulgarien, 2010 (für „Gedeckte Farben“ – Konzert für Violoncello und kleines Orchester), der 3. Preis beim Wettbewerb der Paul-Lowin-Stiftung, Australien, gemeinsam mit dem Österreichischen Komponistenbund, 2015, in der Sparte „Vokalwerke/Liederzyklen“ (für „Vokalise“ für Sopran und Orgel“), der Johann-Wenzel-Stamitz-Preis der „KünstlerGilde“ (Esslingen) für das Lebenswerk (2018) und der 1. Preis beim „New Vision“-Kompositionswettbewerb, ausgeschrieben vom „Four Corners Ensemble“ und dem 20. „Chopin & Friends“-Festival, New York, 2018 (für „3 Miniaturen“ für Violine und Klavier) etc.

Sein Werkverzeichnis umfasst Werke für Orchester (mit und ohne Solisten), Vokalmusik und Kammermusik in Standardbesetzungen ebenso wie Werke für Symphonisches Blasorchester oder ausgefallene Instrumentenkombinationen (z. B. 4 Gitarren, Duo Orgel – Klavier, Holzbläser mit Harfe, Violoncello-Oktett, Flöte und Akkordeon, Vibraphon und Klavier usw.).

Hauptanliegen ist Richard Heller in all seinen Werken eine Balance zwischen Emotion und Konstruktion (wofür er seine Vorbilder z. B. in Komponisten wie Heinrich Schütz oder Joseph Haydn sieht), insofern der klassischen Gestaltung folgend, als das Intellektuelle seinem Bekenntnis nach immer auch mit dem Sinnlich-Klanglichen gepaart sein muss (getreu der Forderung von Henri Dutilleux: Wenn das, was du zu sagen hast, nicht schöner ist als die Stille, so schweig!). Dabei speist sich die spezifisch Heller’sche Klanglichkeit sowohl aus impressionistischen Einflüssen (Skrjabin, Debussy, Ravel, Berg) als auch dem Jazz, der in Hellers Werken sowohl in der harmonischen als auch der melodischen Gestaltung oft deutlich hörbar ist. Auch das Oszillieren zwischen (modal beeinflusster) Tonalität und Atonalität entspringt diesem für ihn typischen „inneren Klang“.